.... A TARTE A DAY KEEPS THE DOCTOR AWAY: Basil strawberry tart with white chocolate canache .. Jeden Tag eine gute Tarte: Basilikum-Erdbeer-Tarte mit weißer Schokocanache….

Ein tiefes Grollen vibriert durch meine Birkenstock-Sohlen. Mit einem beherzten Backflip springe ich noch rechtzeitig zur Seite, als unter meinen Füßen eine riesige Erdbeere aus dem Boden bricht. Noch beim Aufstieg wirft mir der Insasse ein Schild an den Kopf – “Erdbeeren direkt vom Feld, ungespritzt, bio, vegan und glutenfrei juhuu” – das sich elegant entfaltet und einer Oma den Weg in den Edeka versperrt. Tja, da kann man nichts machen, sagt Oma, Beschneidung der Konsumfreiheit kennt sie schon, drückt dem Individuum hinter der Auslage fünf Reichsmark in die Hand und bekommt dafür zwei glutenfreie Erdbeeren. Subtil, denke ich, bevor Oma und ich im nächsten Moment von der Menschentraube davon gespült werden, die sich um die Erdbeerbude bildet wie beim Sturm auf Area 51.


Man könnte meinen die Erdbeersaison besäße den Seltenheitsfaktor eines Seehofer-Polit-Statements mit Niveau. Ich bezweifle, dass der Hype größer wäre, wenn es die Beatles noch gäbe #soyesterday. Neulich habe ich gesehen, wie eine Frau ihren BH durch die Fenster eines Erdbeehäuschens schleuderte und danach unkontrolliert weinend zusammenbrach, bis die Security sie aus der ersten Wave und raus auf den freien Gehweg zog. (Der Frau geht es mittlerweile wieder gut. Mit Hilfe von Familie und RTL hat sie ihre Obsession überwunden und ist nun gemäßigtere Birnenpflückerin.)

Dabei sind Erdbeeren nicht mal richtige Beeren, sondern Scheinfrüchte, diese Faker. Botanisch viel relevanter sind die kleinen gelben Kerne, aber die Menschheit beschäftigt sich nunmal gerne mit Nebensächlichkeiten, darum passt der neue “Die besten 1000-Erdbeer-Rezepte – noch geiler als letztes Jahr!!!!”-Brigitte-Artikel schon.  


Und Hand auf die Side-boob – wir sind Mitläufer und haben auch unsere Tarte dazuzugeben. Den Hype nutzen, solange er noch frisch ist, nech?

So, Ihr habt jetzt hier das Rezept und könnt damit rumpantschen, wie Ihr lustig seid. Ich geh mich um meine Birnen kümmern. Die sind bald reif zum pflücken.


Weingüter in Portugal – Zu Gast bei Herdade do Rocim

„Man merkt ja das ihr Deutsche seid“, erwidert mir Pedro Ribeiro mit einem Schmunzeln auf den Lippen auf meine ausweichende Antwort, zu seiner Frage wann wir denn zu Mittag essen möchten. „ Unsere portugiesischen Fotografen, die unser Weingut hier im Alentejo besuchen, machen nur Klick Klick, Klick und 10 Minuten später haben die bereits ein Weinglas in der Hand und umgarnen Maria unsere Köchin. Ihr beiden dagegen seid nun schon seit mehreren Stunden hier, ohne auch nur ansatzweise nachgefragt zu haben.“

Kailua Poke - Revisited

Jeder sollte es tun und nicht nur als “1er-Januar-ab-jetzt-wird-alles-besser-Frühjahrswünschdenken”.

Also was habt ihr schon von eurer neuer Liste abgestrichen? Zweimal die Woche Joggen gehen? Eine neue Sprache lernen? Endlich mal den 7-Staffel-Rewatch von Game of Thrones durchzukriegen? Naja, das mit dem Rewatch hat sich nun mal nicht wirklich gelohnt, daher wenden wir uns jetzt einer deutlich sinnvolleren Aufgabe zu, eine die uns garantiert keine bitteren Nachgeschmack im Mund hinterlassen wird.

IN SEASON: ROSENKOHL

Klotzen statt kleckern. Kann man machen, ist manchmal aber Unfug. Groß ist schließlich nicht auch gleich gut. Donald Trumps Krawatte zum Beispiel. Riesig. Latent beknackt. Everyone agrees. Nein, nein, die kleinen Dinge, die sind super. Nehmen wir nur mal Teacup-Schweinchen. Diamanten. Oder Pralinen. Forest Gumps Philosophie des Lebens hätte mit einer Palette Backsteine wahrscheinlich weit weniger überzeugt.

.... A TARTE A DAY KEEPS THE DOCTOR AWAY: GIN TONIC TART WITH BLUEBERRIES .. Jeden Tag eine gute Tarte: Gin Tonic mit Blaubeeren....

Tartes sind absolut mein Ding und diese hier besonders. Wegen Gin Tonic, meinem Lieblingskaltgetränk. Ich hätte mir im Leben nicht vorstellen können, dass man mit Gin und Tonic auch backen kann. Großartig! Ich weiß nur noch nicht, wie viele Stücke man verdrücken muss, bis man leicht angeschickert ist … Vielleicht hätte Queen Mom so eine Tarte mit ein paar Umdrehungen auch genial gefunden, immerhin war sie ja auf Gin geeicht, wenn auch eher in Kombination mit Dubonnet.

IT BEGINS TO LOOK A LOT LIKE CHRISTMAS... ADVENTS-BAKERY: CINNAMON AND OTHER DOLLE THINGS, THE FIRST

Wahrscheinlich behauptet es jeder von sich und hey, ich bin absolut auf der Meinungsfreiheit-side of life, aber der großartigste Adventskalender, wo gibt, hängt definitiv an meiner Wand. Gefühlt habe ich ihn schon mein ganzes Leben und manchmal frage ich mich, wer zuerst da war, der Adventskalender oder ich. 24 rote Leinensäckchen mit großen, bunt gestickten Zahlen und den tollsten Sachen gefüllt und darüber drückt Janoschs Bär im Vorzeige-Santa-Fummel dem Tiger eine Kerze in die Pfote. Sogar die Tigerente ist am Start. Eine Stickerei so schön wie im Bilderbuch.


Wer hat’s gemacht? Die Mama. Am Ende ist die eben einfach die Beste.


Wie gesagt, mein Adventskalender ist großartig. Eigentlich kommt da für mich auch nichts ran. Bei whats-cooking mache ich mal eine Ausnahme. Denn, ganz ohne Eigenlob: Dieser Kalender ist stark dufte. Very special. Very beautiful. Trust me. Everyone agrees.


Jeden Tag ein Schmankerl. Mit Honig haben wir uns ja schon ordentlich ausgetobt (glorreich unterstützt durch unsere Lieblings-Stadt-Imker), aber eigentlich darf in der Adventszeit doch vor allem eins nicht fehlen: Na klar, Zimt. The one and only. Was wäre Weihnachten ohne den Geschmack von Zimtsternen und Lebkuchen, den Duft von Glühwein und Spekulatius? Immernoch eine Zeit für Ruhe und Besinnung, noch mehr Nächstenliebe und Beisammensein mit all den Ottos, die wir im Grunde doch ziemlich gern haben. Trotzdem spricht ja nichts gegen ein bisschen gut gepflegte Nascherei. Die kleinen Süßmäulchen der geliebten Verwandtschaft wollen schließlich auch gestopft werden.


Womit wir wieder beim Adventskalender wären. Ob Ihr artig wart oder nicht, ist uns ziemlich Peng, bei den vier Türchen Zimt-Happening ist für jeden was dabei. Wir sind da nicht so.


Und wie heißt es doch? “A Türchen a day, keeps Christmas close”. #nofakenews


IT BEGINS TO LOOK A LOT LIKE CHRISTMAS . ADVENTS-BAKERY: THE KITCHEN, IN WHICH MILK AND HONEY FLOW

Ein sanftes Stupsen mit der Fingerspitze, hier nochmal leicht gerückt – der winzige goldene Tannenbaum steht konstanter als meine Zwei in Mathe, ein noch kleineres Holzrentier grast daneben munter den Staub von unserer Fensterbank.

“Wenigstens wirfst du nicht mit Lametta um dich”, brummt mein Mitbewohner und zupft murrend mit spitzen Fingern Goldstaub aus dem dichten Bart. Theatralisch rolle ich mit den Augen und lasse die langen Goldfäden unbemerkt wieder in ihrer Papiertüte verschwinden.

Manchmal glaube ich, mein Mitbewohner ist der Grinch.

....Breakfast at Hej Papa .. Gold im Mund bei Hej Papa....

Gefühlt wird meine To-Do-Liste einfach nicht kürzer. Schrank ausmisten, den Taubendreck vom Balkon kratzen, einen Plastik-Vogel kaufen, um keinen Taubendreck mehr vom Balkon kratzen zu müssen, den Fahrrad-Reifen flicken, die rote Taschenlampe durch ein funktionierendes Vorderlicht ersetzen und endlich nach Kanada zu Jack, dem bärtigen besixpackten Man-Bun-Holzfäller, auswandern und ohne Fahrrad, sondern auf Elch zur Arbeit tingeln. Wie soll ich sagen, ich hänge hinterher.


.... In Season: Mushrooms .. IN SEASON: Pilze ....

Pilze schmecken am allerbesten, wenn man sie selbst gesammelt hat. Sagen meine Nachbarn. Mit Pilzen kennen die sich echt aus. Na denn. 

Aufs Land, die Herbstsonne brennt, reichlich warmes Wetter. Wir alle im Auto ziemlich gequetscht, die Nachbarskinder quengeln. Wann sind wir endlich da? Jetzt. Erst mal Kinder, Körbe und Kartoffelschälmesser raus. 

Es ist schon schön in so einem verwunschenen Wald mit jeder Menge Unterholz, Moosteppichen, entwurzelten Bäumen vom letzten Sturm. Ein Märchenwald. Ganz genau. Und wie im Lauf der Stunden klar wird: ein Wald mit jeder Menge Märchen, aber ohne Pilze. 

Wir suchen und suchen. Mit gebücktem Rücken und stechendem Blick. Nix. Plötzlich: Krause Glucke! Krause was? Ein dicker ockergelblichweißer Schwamm (ein Parasit!) thront dicht an einer himmelhoch gewachsenen Kiefer. Das kann man essen? Kann man. Was wir später zu Hause auch tun, gebraten, mit Speck. Schmeckt richtig nussig. 

Eigentlich hätten wir es wissen können: keine Feuchtigkeit, keine Pilze im Wald. Bislang jedenfalls. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Hoffen wir's. Und bis es soweit ist, besorgen wir die Pilze für die Crostini auf dem Markt. 

Was wir in jedem Fall wissen: Pilze sind salzarm, fast fett- und kalorienfrei und ein prima Eiweißlieferant, wenn man weniger (oder kein) Fleisch essen möchte. Sie sind eine gute Quelle für B-Vitamine und enthalten beachtliche Mengen an Mineralien, Spurenelementen und Ballaststoffe. 

Kailua Poke

Wir kennen die Kreationen „IslandHeat“ , “Truffle Garden”  und ihre Freunde bereits aus dem kleinen Laden in der Himmelstrasse. Hier begann sie im Mai vor einem Jahr.

Seit Mai diesen Jahres werden Pokes in türkisen Schalen in dem Stahl-Glas Container serviert, der über dem Alsterdampfer-Anleger  „Mühlenkamp“ über dem Wasser schwebt.


Nun fahren wir mal vorbei, und schauen uns den Laden aus der Nähe an. Ich bin mit Christian Kille (oder just “Kille”)  verabredet, damit wir über das Essen reden können und er mir ein paar Fragen beantworten kann.

Stattdessen reden wir über alles andere. Über das Miteinander, Harmonie, Träume die verwirklicht wurden (oder auch nicht)  und Wertevermittlung.

Ich erfahre, dass die Jungs viel mehr motiviert , als nur der Aufbau eines Restaurants, mit dessen Konzept er und sein Schulfreund Patrick den LeadersClubAward 2017 gewann.


Ich erfahre von der schweren Erkrankung der Mutter, die „Kille“ aus seinem paradiesisch Hawaii zurück holte, um sein Business-Studium in Hamburg abzuschließen.




Pokes , (Poke [poʊˈkeɪ] (hawaiisch: „in Stücke schneiden“)

liegen mittlerweile in Großstädten wie Berlin , München , Hamburg voll im Trend.

Es sind eigentlich Salate mit Fisch, der nicht gesäuert ist. Also roh.


Im Kailua Poke bekommst du mit der Bestellung  "Aloah-Spirit“ von Jungs , die diesen von den Inseln mitgebracht haben. Es sind „Fusion Pokes“, die zwar ihren Ursprung auf Hawaii haben, aber halt nicht so.


Wir lieben die Kombinationen aus Fisch, Gemüse , Obst und Reis, die mit Marinaden geheimer Zutaten harmonisch verbunden werden. Jede Bowl eine neue Entdeckungstour durch diverse Aromen, die einen zwingt langsam zu essen, damit man nix verpasst.


Wir ? -Das sind in diesem Fall Patrick und meine Tochter Clara als Tester, sowie

Sebastian und ich als Fototeam.


Aber wir bekommen, wie bereits erzählt, auch die Geschichte zu “Kailua- Poke”:

„ Es ist das Erbe meine Mutter“ - Damit gemeint ist nicht Poke , sondern die Kraft, die Ihn antreibt, seinen Traum zu verfolgen. Es ist ergreifend zu hören, wie er nach vergeblichen Versuchen hartnäckig seinem Versprechen der Mutter gegenüber nachkommt und sich dabei treu bleibt: Kein Business mit Ellenbogen! Sondern im Team ein Geschäft aufbauen.

Eine Systemgastronomie entwickeln, in der man auf den Umgang mit dem Angestellten achtet, vernünftig bezahlt und eine Perspektive gibt, das Essen gesund, lecker und vergleichsweise günstig ist, scheint ein wenig idealistisch. Ist es auch. - Aber es funktioniert! Zumindest hier. Und das macht die liebevoll arrangierten Bowls zu etwas ganz Besonderem.

“Eine Botschaft des Miteinanders!” - Na, das ist mal ein Plan. - Andere wären bereits froh, wenn sie nur die Tisch voll bekommen. -

Ihn macht es glücklich wenn Gäste ins Gespräch ins Gespräch kommen, die sich auf der Straße oder sonst im Restaurant ignorieren würden.

- Tempo, Hektik, rauer Ton? - nichts davon findest Du in diesem kleinen Hort der Menschlichkeit. - Im Hintergrund hören wir zum Teil kitschige Musik vom Pazifik, und die Mitarbeiter macht weder Andrang noch Fragen nervös. Selbst wenn beides gleichzeitig kommt.


Als wir nach 3 Stunden Bilder-Sammeln, Zuhören und einem wunderbaren Mittagessen mit einem Lächeln das Restaurant verlassen, bin ich so beseelt, dass ich die Fliege am Lenkrad meines Wagens am Leben lasse.



Und nun freuen wir uns, wenn die Profis von Kailua Poke demnächst zu uns im Studio kommen, uns für die Kamera Pokes entwickeln und erzählen, was eine gute Poke-Bowl ausmacht.


Und wir werden sicher auch ein paar Rezepte für Euch haben!


Sous vide Garen mit Unold

Was Essen betrifft, kenne ich kein größeres Gewohnheitstier als meine Oma. No offence, aber die Frau lebt die absolute Monogamie zu Lebensmitteln. Phasenweise, zugegeben, aber dann knallhart durchgezogen. Da waren zum Beispiel diese Lukullu-Schnitten (nein, nicht die Art Kalter Hund, wie man sie eigentlich kennt), etwas Ominöses mit Schinken und Käse überbacken. Legenden berichten darüber, aber es gab sie – zwei Jahre lang. Jeden Tag. Dann kam da noch die Eine-Schachtel-Käse-Stangen-pro-Tag-Phase, gleich gefolgt von der Zabaione-Joghurt-Periode. Aktuell ist Oma auf Lindt Cresta-Schokolade und ohne Wiener Schnitzel im Urlaub dreht sie schon an der Gepäckaufgabe wieder um.

.... Wineries in Portugal - Visit Herdade do Mouchão .. Weingüter in Portugal – Zu Gast bei Herdade do Mouchão ....

Zerquetscht liegt sie in seiner Hand, schwarzroter Saft zieht sich an den Lebensadern seiner Handinnenfläche hoch und symbolisiert so auf schöne Weise die Symbiose aus Mensch und dem Produkt der Natur, welches ihm Ernährungsgrundlage ist. „Alicante Bouschet“, heißt die Traube, um die es sich hier dreht, halbdaumengroße Früchte mit kräftiger blauschwarzer Schale und einem dunkel-roten Fruchtfleisch, durch das sie sich von den meisten anderen Rebsorten unterscheidet, aus denen Rotwein hergestellt wird.

.... In Season: Gooseberry .. IN SEASON: Stachelbeere ....

Um ehrlich zu sein – es gibt nur wenig, das ich mit Stachelbeeren verbinde. Wäre da nicht die Stachelbeer-Baiser-Torte meiner Oma, würde ich an dieser Stelle womöglich fragen, seit wann Kakteen eigentlich essbar sind. (Obwohl die Beeren ehrlicherweise gar keine Stacheln, sondern eher ein Fläumchen besitzen…fast wie der 13-jährige pubertierende Nachbarsjunge mit der beknackten Justin Bieber-Frisur.) Kurz gesagt: Meine Berührungspunkte mit diesem Gewächs sind so umfangreich wie der Informationsgehalt der Deutschen Bahn bei Zugausfällen.