.... INSECT CUISINE – COOKING WITH CREEPY CRAWLIES II..Insekten Küche – Kochen mit Krabblern II....

Dumpfes Pochen zittert in gleichmäßigem Rhythmus vom Zimmer meines Mitbewohners durch die Dielen der Altbauwohnung und von Zeit zu Zeit sickern angestrengtes Schnaufen und leise Brummellaute durch den Türschlitz. Ich stehe vor dem Herd, eine Pfanne voll buttrig-dampfendem Pancake-Teig vor mir und werde von der Vibration im Boden in regelmäßigem Abstand durchgeschüttelt.

.... INSECT CUISINE I – COOKING WITH CREEPY CRAWLIES .. Insekten Küche I - Kochen mit Krabblern ....

Die braunen Knopfaugen meines Mitbewohners weiten sich, als das Close-up der gebackenen Tarantel über den Bildschirm flimmert. Groß, braun, haarig – ein Bild von einem Mann, doch der Anblick der Vogelspinne lässt die Borsten seines Vollbarts aufgeregt in alle Richtungen zittern. „Die können doch nicht..”, dringt schockiertes Murmeln von der anderen Sofaseite an mein Ohr. Gerade hebt die Promi-Dame vom hinteren Ende des Alphabets mit argwöhnisch-prüfendem Blick ein Beinchen des Gliederfüßlers an – „Argh, sie hat es angefasst..!” – lässt es jedoch angewidert wieder auf den Teller fallen.

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.... Lord of Kale .. Kale World Championship 2017 ....

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I always avoid upright ladders. Taking metre-wide detours and executing acrobatic stunts if necessary – I just won't walk under there. I throw salt over my shoulder to escape seven gloomy years of damnation. When I clink glasses I make sure to keep eye contact, you can never know. And if a black cat crosses my path, I think about whether it had come from left to right or from right to left, and which of the two possibilities was the worst case scenario. On the other hand, I’m convinced that my cat shields me from evil like a cheese dome.

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Um aufgestellte Leitern mache ich einen Bogen. Und wenn ich meterweite Umwege und akrobatische Höchstleistungen in Kauf nehmen muss – ich geh da nicht durch. Ich werfe Salz über meine Schulter, um den unheilvollen sieben Jahren Verdammnis zu entgehen. Beim Anstoßen blicke ich den Menschen in die Augen. Man kann ja nie wissen. Und tippelt eine schwarze Katze vor mir über die Straße, überlege ich als Erstes, ob sie von links nach rechts oder von rechts nach links gekommen ist und welches von beiden Möglichkeiten nochmal der worst case war. Andererseits bin ich überzeugt, dass mich mein Kater vom Bösen abschirmt wie eine Käseglocke.

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.... Life-Hacks: Goulash .. Life-Hacks: Gulasch ....

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Admittedly I’m not an early bird. Actually, I’m always on the late side. Secretly I don’t place the blame on me, but on time itself. Time and me, we’re just not compatible. Just like Hamburg and sunshine. Charity and the AFD. Karl Lagerfeld and Cindy aus Marzahn’s sweat pants. Putting an elaborate, precise, nerve-wracking dish on the table is my personal utopia.

Maybe the Hungarians were just as modest when they delivered Pörkölt into the international cookbooks – an ancient dish known and loved by the rest of the world under the name of Goulash. 

When you cook Goulash, you’re cooking time itself.

There’s so much you can take care of while the stew cheerfully bubbles away Disposing your recycling, filing your tax return, watching funny cat videos on YouTube. A recipe like an old friend – trustworthy, uncomplicated, and forgiving when you come a bit too late to stir. Fiery, hearty and scrumptiously tender. If only the day had more than 24 hours, you could wallow in pleasure for even longer.

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Zugegeben, der frühe Vogel bin ich nicht. Eigentlich bin ich immer spät dran. Insgeheim hege ich die Überzeugung, dass nicht ich, sondern die Zeit selbst das eigentliche Problem ist.

Sie und ich, wir sind einfach nicht kompatibel. Wie Hamburg und Sonnenschein. Nächstenliebe und AfD. Karl Lagerfeld und Cindy aus Marzahns Joggingbuchse. Ein aufwendiges, durchgetaktetes, nervenaufreibendes Essen auf den Teller zu bringen ist mein persönliches Utopia.


Vielleicht ging es den Ungarn ähnlich bescheiden, als sie der Welt das Pörkölt – den Urvater dessen, was der Rest der Welt als Gulasch kennt und liebt – in die internationalen Kochbücher zauberten.

Kochst du Gulasch, kochst du Zeit.

So vieles, das man endlich erledigen kann, während es im Topf freudig vor sich hin blubbert. Leergut entsorgen, Steuererklärungen schreiben, lustige Katzenvideos auf Youtube schauen. Ein Gericht wie ein alter Freund  – zuverlässig, unkompliziert und nicht sauer, wenn man mal zu spät zum Umrühren kommt. Feurig-deftig, zum Anbeißen zart. Hätte der Tag bloß mehr als 24 Stunden, man könnte so viel länger schwelgen...

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LOCAL FOOD – SCHOKOVIDA – PART II

Zuckrige Blubberbläschen kugeln sich duftend in der dunklen Messingpfanne und umschließen die zarten Crêpes wie flüssiger Bernstein. Schnuppernd halten wir unsere Nasen in die Luft. Lieblichste Karamell-Aromen erfüllen jede Ecke im Studio, ziehen schon vor den Türen jeden in ihren Bann und ein Gefühl von Behaglichkeit und Wärme schleicht sich langsam in die Herzen.

.... AT THE NUTELLA CHRISTMAS BAKERY .. In der Nutella-Weihnachtsbäckerei IV ....

Morgen Kinder wird’s was geben, morgen werden wir uns freu’n… 23. Dezember. Nur noch einmal schlafen. Hach, da kribbelt der Bauch direkt ganz doll vor Vorfreude. Alles ist bereit. Das Licht dicker Kerzen sickert über die Wände, taucht sie in wohlige Wärme. Zimt- und Mandelduft strömen durch die Luft, der Weihnachtsbaum in seinem bunten Lichterkleid ein kleines Wunder in den schönsten Farben. Wie herrlich sich am Weihnachtsabend die Geschenke darunter machen werden. Mhmm Geschenke. Geschenke.. GESCHENKE?!

 

.... Wanderlust – Mountain Hiking in Peru .. Wanderlust – Bergtour in Peru ....

Klick, klack- klick, klick ,klack, meine Stöcker fliegen über den von Eselshufen ausgetretenen schmalen Geröllweg und die von den heftigen Niederschlägen der letzten Woche aufgeweichte Erde, klebt saugartig schwer an meinen Stiefeln. Mein monoton langsamer Schritt beherrscht mich.Klick, klack- klick, klick ,klack, meine Stöcker fliegen über den von Eselshufen ausgetretenen schmalen Geröllweg und die von den heftigen Niederschlägen der letzten Woche aufgeweichte Erde, klebt saugartig schwer an meinen Stiefeln. Mein monoton langsamer Schritt beherrscht mich.

.... AT THE NUTELLA CHRISTMAS BAKERY! .. IN DER NUTELLA-WEIHNACHTSBÄCKEREI! ....

Freunde des guten Geschmacks, Schleckermäuler und Zuckerschnuten – wir müssen der Wahrheit ins Gesicht sehen. Ich weiß, sie ist hässlich, kaum zu ertragen, ich weiß, ich weiß. Doch es ist Zeit. Hand auf’s Herz – das mit der Bikinifigur dieses Jahr, das wird nichts mehr. Der Drops ist gelutscht. Irgendwie kam sie wieder dazwischen, diese Weihnachtszeit, und hat alles ruiniert. Ja, ich bin auch noch völlig von der Rolle.

HAMBURGER BURGER TASTING – X

Was gute Burger angeht, hat Hamburg bekanntlich ja einiges zu bieten. Auch diesmal haben wir für Euch aus den Tiefen der Hamburger Innenstadt einen Burgerladen gefischt, der auf keinen Fall auf einer anständigen Top-List fehlen sollte. In der kleinen Burgermanufaktur “Peace, Love & Burgers” ist bis auf das Bun alles mit dem Prädikat “Homemade” versehen, was über den Tresen und vor die sehnsuchtsvollen Augen des hungrigen Burgerliebhabers gehen soll. Das Restaurant selbst, das erst seit sechs Monaten die Grindelallee sein Zuhause nennt, ist nicht groß, etwa zehn Sitzplätze außen, drinnen nicht mehr als acht.

.... At the Nutella Christmas Bakery! .. In der Nutella-Weihnachtsbäckerei! ....

Hier ein Lebkuchen, da noch einen Zimtstern, endlich wieder Pfeffernüsse, die Spekulatius schmecken spätestens seit September wieder und zuckersüßer Glühwein lässt in herrlichste Sphären entschweben. Ginge es nach mir, die Weihnachtszeit könnte noch sechs Wochen weitergehen.

 

Ab und zu reckt sich zwischen all dieser Fabelhaftigkeit der mahnende Zeigefinger. Iss mehr Grünes, Kind. Fast eine Beleidigung, ist das doch eine meiner leichtesten Übungen. Seht Euch nur mal dieses Shortbread an: Wie die Weihnachts-Tanne in Eurem Wohnzimmer. Da kann man auch mal zwei mal mehr zulangen. Ist ja schließlich Grün. God save the Matcha!

 

.... AT THE NUTELLA CHRISTMAS BAKERY! .. In der Nutella-Weihnachtsbäckerei! ....

Laut klappernd knallt die Wohnungstür ins Schloss und schwere Schritte poltern über die Dielen im Wohnungsflur. „Verrückt, alle verrückt..!“, schwappt brummend ein tiefer Männer-Barriton unter dem Türschlitz hindurch in Küche. Ich halte im Kauen inne und lasse die Hand mit dem angeknabberten Plätzchen langsam sinken. Erneutes Rumsen. „Immer wieder dieser Dreck. Jedes Jahr, jedes verdammte Jahr, jedes… Warum bleibt diese verdammte Jacke jetzt nicht hängen, MAAAAANN..!!“ Bebendes Aufstampfen, dann fliegt schmetternd die Küchentür auf und gibt den Blick auf ein ein Meter sechsundachtzig großes Häufchen Elend frei. „Die Jacke, Leonie! Die Jacke!“, ruft es und stürmt auf mich zu, einen khakifarbenen Hipster-Parka und den dazugehörigen Kleiderbügel vor dem Körper haltend. „Sie HÄNGT NICHT!!“ Außer sich schüttelt mein Mitbewohner das Kleidungsstück, bevor es mit dumpfem Platschen vor seine Füße fällt.
 

.... ADVENT BAKING WITH NUTELLA .. Adventsbacken mit Nutella ....

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It’s finally underway! Let’s get cozy, and let’s get baking. 

Maybe a few biscuits? But what was the recipe again?

Before I heard of this one, I’d have to look every time anew online for a fitting recipe. Yet this one is so easy! Pay attention:

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Jetzt geht’s endlich los! Nun wirds gemütlich. Und es kann gebacken werden.

Mal eben ein paar Kekse vielleicht? Aber wie war noch das Rezept?

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.... LIMA’S CHEFS DISH UP – PART I .. Limas Köche tischen auf – Part I....

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1:00 pm. The hubbub of a busy lunch break. Business people in summery outfits finding seats. My eyes wander through the bright room, kept in warm white and brown colours. Old mosaic tiles cover the floor, a low brick wall separates the bar and the dining room. A group of guys jokingly order drinks from the waiter. A familiar atmosphere, people obviously know each other.

I’m in Rafael Osterling’s “Rafael”, a highly popular restaurant in the middle of Miraflores. This fashionable district of Lima is located in a two kilometre beeline from the beaches of the Pacific coast. 

First, Rafael apologises through the means of a waiter for his absence, but then over half an hour later he greets me with an intimacy as if we had gone to school together. Barely sitting, he orders the first appetisers to our table. Sliced Mediterranean style tuna with capers and olive oil as well as a salad of arugula, cherry tomatoes and avocado. If there hadn’t been cubed mango on my plate, as well as fresh palm tree hearts and a dip with “aji Amarillo”, Peru’s juicy yellow chilli, I could have imagined I was in Sardinia. 

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13.00 Uhr. Quirlige Mittagspause. Geschäftsleute in sommerlichen Businessoutfits finden ihre Plätze. Mein Blick schweift durch den lichten, in warmen Weiß- und Brauntönen gehaltenen Raum. Alte gemusterte Fliesen am Boden, eine halbhohe Backsteinmauer als Trennwand zwischen Bar und Speiseraum. Eine Männergruppe bestellt scherzend ihre Getränke beim Kellner. Vertraute Atmosphäre. Man kennt sich.

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Fancy Dessert – Mille Feuille

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We can of course throw ourselves into the infinite be-happy-and-slim, no carb, no fat, no fun universe. To do a little for that bikini bod. 

But where’s the fun in that? We want endorphins! There’s a reason that kids don't ring our doorbells on Halloween and enthusiastically yell, “Gherkins or goji berries?!”

Dessert has always been the best part of the whole menu, hasn't it? This bit of magic on a plate... A small piece of sorcery. It makes your heart lift and fly away.

Honestly, could pointed cabbage enchant you in that way?

Have a look at this – Mille Feuille with orange mousse and buttermilk foam. Even the name sounds like the most beautiful sonnet. As golden as glowing autumn leaves, marvellously crispy, as fluffy as a puffy white cloud.

Only a dream could be more beautiful.

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Klar, wir könnten uns hineinwerfen in die unendlichen Weiten des Happy-and-Slim-No-Carb-No-Fat-No-Fun-Universums. Mal was für die Bikinifigur tun.

Aber wo bleibt da der Spaß? Wir wollen Endorphine! An Halloween klingeln die Kidz ja auch nicht und rufen voller Enthusiasmus: „Gurken oder Goji-Beeren?!“

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Life-Hacks - Pancakes

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What would the week be without the weekend? And what would the weekend be without

pancakes? A very, very sad affair. Golden and fluffy… No wonder you can get crazy about

them.

And we are not alone: This pan-fried dream has an entire day dedicated to itself in the UK

and the US – the 26 th of September, National Pancake Day. Pancake eating contests,

pancake races, everything under the sun. Even crazier: in 1999 Mike Cuzzacrea ran a

marathon in only three hours, two minutes and 27 seconds while continuously flipping a

pancake in a frying pan…! Crazy. We don’t need to make such a fuss for pancake happiness.

Thank God. That's what life hacks are for, right? (Oh yeah, you’re welcome ;)

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Was wäre die Woche ohne Wochenende? Und was wäre das Wochenende ohne Pancakes? So richtig, richtig traurig. Goldgelb, luftig-fluffing… Da kann man schonmal ins schwärmen geraten.

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.... CLOUDY WITH A CHANCE OF OCTOPUS .. Auf den Fisch gekommen ....

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We have two hours left until our return flight. As Patrick speeds our rental car along on the

motorway, I scroll through Lisbon’s restaurants recommended by TripAdvisor. I am looking

for a change after our meat-heavy cuisine in central Portugal and, being from Hamburg, and

Peruvian socialised, "A Cevicheria" immediately catches my eye. I don’t hesitate long before

I punch the address into my phone’s navigation system. We step over a mosaic doormat

made of bright white sandstone and enter into the restaurant bordering the beautiful

“Jardim do Príncipe Real”. Three metre high iron window shutters with cut out fish and

seagull designs point toward the style of food served here. After drinking a “Pisco sour” at

the bar outside we find out what awaits us inside: It’s all about fish, marinated raw fish in all

variations.

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Uns blieben 2 Stunden bis zu unserem Rückflug und während Patrick den Mietwagen noch über die Autobahn fegt, scrolle ich durch die bei Tripadvisor Lissabon ausgewiesenen Restaurants. Auf der Suche nach einer Abwechslung zu unserer extrem fleischlastigen Inlandsküche sticht mir als peruanisch sozialisierter Hamburger sofort „A Cevicheria“ ins Auge. Ohne lange zu zögern, tippe ich die Adresse ins Navi meines Handys ein. Direkt an dem wunderschönen “Jardim do Principe Real” gelegen, betreten wir den Laden über einen Mosaik-Teppich aus weißestem Sandstein.

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