All by Nikolai Buroh

Ich war der Kulturbeutel

Essengehen im Harz wird immer leichter! Im Hotel Rathaus in der kleinen Bergstadt Wildemann wird richtig große Küche geliefert. Die beeindruckende Küche allein ist eine Reise wert. Und bei der Gelegenheit die wunderbaren Bergwelt des Oberharzes kennenlernen.

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JEDEN TAG EINE GUTE TARTE: Schoko-Minz-Tarte mit Baiser

Erwartungen zerschmettern, das können nur Gehaltsverhandlungen, die achte Staffel von Game of Thrones und der Valentinstag. Romantik auf Knopfdruck funktioniert ohnehin nur bei “Tatsächlich Liebe…?” und wenn die Beziehung das gesamte Jahr über so spannend ist wie eine Scheibe ungegeröstetes Weizentoastbrot, weiß ich auch nicht, wie Hugh Grant da noch helfen soll.

EVERY DAY A GOOD TART: SALT - CARAMEL - POMEGRANATE - TARTLET

Erst denken, dann machen. In dieser Reihenfolge in den meisten Fällen ein sicheres Rezept zum Erfolg und einem langen Leben abseits von betretener Stille, verlegenen Blicken und heiß-roten Wangen, auf denen sich ein Spiegelei braten lässt.

Ich kann das nicht so gut – sagt Chiara. Wobei Chiara sich auch aus einem Küchenmesser, einem Besenstiel und pinkem Gaffa einen Speer baut, um Tauben vom Balkon zu jagen. Man darf also zweifeln.

“Das war Notwehr”, sagt Chiara, die bis jetzt über meine Schulter gebeugt mitgelesen hat, und lehnt sich in ihrem Stuhl zurück. “Außerdem,”, sagt sie und beißt böse grinsend in ihren Apfel, “spricht allein schon die Sache mit dem Mixer gegen dich.”

Die Sache mit dem Mixer. Mein Auge zuckt.

Statistisch gesehen passieren die meisten Unfälle daheim. Zu meiner Verteidigung: Tatsächlich mache nicht nur ich allein von Zeit zu Zeit etwas Dummes und tu mir dabei weh, sondern jährlich 2,8 Millionen andere Menschen in Deutschland. Bei über’n Daumen pi pa po 80 Millionen Deutschen ist das ungefähr jeder 29. – pro Schulklasse also mindestens ein armer Tor und was soll ich sagen, unsere Klasse hatte immer konstante 29 Schüler – Einer muss den Job ja machen.

Da stand ich damals also in der Küche meines Elternhauses, ein Armageddon aus Teig, Mixstäben und Handrührgerät auf dem Kopf und dachte, nach dem Epiliergerät-Fiasko im Jahr zuvor, über die Vorteile einer Vollrasur nach.

Was war passiert? So viel: Sich mit offenen Haaren über die Teigschüssel zu beugen, um nach der eben zugegebenen Vanille zu schnuppern, während der laufende Handmixer mit Warp-Geschwindigkeit nicht nur den Teig, sondern auch das Raum-Zeit-Kontinuum krümmt, ist die eine Sache. Die nachfolgende Todesspirale der Verzweiflung aus Mixer-Rückwärtsgang, -Maximalgeschwindigkeit und erneutem -Rückwärtsgang bis zum Stillstand nach rund vier Wiederholungen die andere.

Dass der Mixer ohne Unterstützung meiner Hände mit seinen Stäben an meinem Kopf hielt und stand wie eine solide Abwehr hat mich dann trotzdem beeindruckt.

Die gute Nachricht: Für unseren Tarte-Teig braucht es keinen Mixer – den kann man auch mit den eigenen Griffeln kneten. Das hat vielleicht den Charme von Backen im Sandkasten, ist aber absolut risikofrei (ich garantiere für nichts).

Warum ich euch diese Geschichte vor einem Back-Rezept erzählt habe? Keine Ahnung. Vielleicht habe ich nicht nachgedacht.

A TARTE A DAY KEEPS THE DOCTOR AWAY: Crème brulée with limes

Crème brulée, der französische Klassiker auf dem Dessertteller, kommt ursprünglich angeblich gar nicht aus Frankreich. Die Ur-ur-ur-ur-Oma der Süßspeise sei, so wird gemunkelt, Britin gewesen und stamme aus dem Cambridge des 17. Jahrhunderts. Der melodische Name Crème brulée sei demnach auch eher heiße französische Backofenluft. In England brachten die Kellner stattdessen die Trinity College Cream – benannt nach ihrem Erfindungsort, dem Trinity College – an den Tisch.

Kailua Poke - Revisited
IN SEASON: ROSENKOHL
.... A TARTE A DAY KEEPS THE DOCTOR AWAY: GIN TONIC TART WITH BLUEBERRIES .. Jeden Tag eine gute Tarte: Gin Tonic mit Blaubeeren....

A TARTE A DAY KEEPS THE DOCTOR AWAY: GIN TONIC TART WITH BLUEBERRIES

Tartes sind absolut mein Ding und diese hier besonders. Wegen Gin Tonic, meinem Lieblingskaltgetränk. Ich hätte mir im Leben nicht vorstellen können, dass man mit Gin und Tonic auch backen kann. Großartig! Ich weiß nur noch nicht, wie viele Stücke man verdrücken muss, bis man leicht angeschickert ist … Vielleicht hätte Queen Mom so eine Tarte mit ein paar Umdrehungen auch genial gefunden, immerhin war sie ja auf Gin geeicht, wenn auch eher in Kombination mit Dubonnet.

Kailua Poke

Wir kennen die Kreationen „IslandHeat“ , “Truffle Garden”  und ihre Freunde bereits aus dem kleinen Laden in der Himmelstrasse. Hier begann sie im Mai vor einem Jahr.

Seit Mai diesen Jahres werden Pokes in türkisen Schalen in dem Stahl-Glas Container serviert, der über dem Alsterdampfer-Anleger  „Mühlenkamp“ über dem Wasser schwebt.

Nun fahren wir mal vorbei, und schauen uns den Laden aus der Nähe an. Ich bin mit Christian Kille (oder just “Kille”)  verabredet, damit wir über das Essen reden können und er mir ein paar Fragen beantworten kann.

Stattdessen reden wir über alles andere. Über das Miteinander, Harmonie, Träume die verwirklicht wurden (oder auch nicht)  und Wertevermittlung.

Ich erfahre, dass die Jungs viel mehr motiviert , als nur der Aufbau eines Restaurants, mit dessen Konzept er und sein Schulfreund Patrick den LeadersClubAward 2017 gewann.

Ich erfahre von der schweren Erkrankung der Mutter, die „Kille“ aus seinem paradiesisch Hawaii zurück holte, um sein Business-Studium in Hamburg abzuschließen.

Pokes , (Poke [poʊˈkeɪ] (hawaiisch: „in Stücke schneiden“)

liegen mittlerweile in Großstädten wie Berlin , München , Hamburg voll im Trend.

Es sind eigentlich Salate mit Fisch, der nicht gesäuert ist. Also roh.

Im Kailua Poke bekommst du mit der Bestellung  "Aloah-Spirit“ von Jungs , die diesen von den Inseln mitgebracht haben. Es sind „Fusion Pokes“, die zwar ihren Ursprung auf Hawaii haben, aber halt nicht so.

Wir lieben die Kombinationen aus Fisch, Gemüse , Obst und Reis, die mit Marinaden geheimer Zutaten harmonisch verbunden werden. Jede Bowl eine neue Entdeckungstour durch diverse Aromen, die einen zwingt langsam zu essen, damit man nix verpasst.

Wir ? -Das sind in diesem Fall Patrick und meine Tochter Clara als Tester, sowie

Sebastian und ich als Fototeam.

Aber wir bekommen, wie bereits erzählt, auch die Geschichte zu “Kailua- Poke”:

„ Es ist das Erbe meine Mutter“ - Damit gemeint ist nicht Poke , sondern die Kraft, die Ihn antreibt, seinen Traum zu verfolgen. Es ist ergreifend zu hören, wie er nach vergeblichen Versuchen hartnäckig seinem Versprechen der Mutter gegenüber nachkommt und sich dabei treu bleibt: Kein Business mit Ellenbogen! Sondern im Team ein Geschäft aufbauen.

Eine Systemgastronomie entwickeln, in der man auf den Umgang mit dem Angestellten achtet, vernünftig bezahlt und eine Perspektive gibt, das Essen gesund, lecker und vergleichsweise günstig ist, scheint ein wenig idealistisch. Ist es auch. - Aber es funktioniert! Zumindest hier. Und das macht die liebevoll arrangierten Bowls zu etwas ganz Besonderem.

“Eine Botschaft des Miteinanders!” - Na, das ist mal ein Plan. - Andere wären bereits froh, wenn sie nur die Tisch voll bekommen. -

Ihn macht es glücklich wenn Gäste ins Gespräch ins Gespräch kommen, die sich auf der Straße oder sonst im Restaurant ignorieren würden.

- Tempo, Hektik, rauer Ton? - nichts davon findest Du in diesem kleinen Hort der Menschlichkeit. - Im Hintergrund hören wir zum Teil kitschige Musik vom Pazifik, und die Mitarbeiter macht weder Andrang noch Fragen nervös. Selbst wenn beides gleichzeitig kommt.

Als wir nach 3 Stunden Bilder-Sammeln, Zuhören und einem wunderbaren Mittagessen mit einem Lächeln das Restaurant verlassen, bin ich so beseelt, dass ich die Fliege am Lenkrad meines Wagens am Leben lasse.

Und nun freuen wir uns, wenn die Profis von Kailua Poke demnächst zu uns im Studio kommen, uns für die Kamera Pokes entwickeln und erzählen, was eine gute Poke-Bowl ausmacht.

Und wir werden sicher auch ein paar Rezepte für Euch haben!

World Cup Recipes: Russian Bear Iced Tea

Jeh-ma Bier hol’n”, kratzt es laut über die Stimme des Kommentators hinweg, “su wirs schn ww…da häsl’sch…”. Niemand reagiert, nur mein Mitbewohner tauscht stillschweigend das Glas in meiner Hand gegen eine Wasserflasche und langsam dringt auch zu mir die Erkenntnis, dass die Olle mit dem zu lauten Organ mal wieder ich bin.

World Cup Recipes: Buckwheat Waffles

Nachdem sich Deutschland aus der WM gekegelt hat, ist schlagartig Ruhe im Karton. Als ob jemand den Schalter umgelegt hätte. Unser Innenhof, die Draußenplätze der Nachbarhäuser – kein Geschrei, kein Gezeter, kein Toooor und kein Och Neeee, dafür wieder Beschaulichkeit, ein bisschen heile Welt mit friedlicher Geräuschkulisse.

World Cup Recipes: BORSCHT-GRANITÉ

Auf das Risiko im Anschluss geteert und gefedert zu werden (ich liebe die Gefahr) – die WM muss ohne mich auskommen. Ich habe mich zum Boykott entschlossen und wisst Ihr was? Ich find’s geil. Leere U-Bahnen, Straßen wie amerikanische Highways, ein Supporter der FIFA weniger (das gibt Karma-Points) und während sich der Rest des Landes in verstopften Kneipen und überfüllten Public-Viewing-Brutstätten passiv-aggressivem Wut-Bürger-Fantum hingibt und für einen Monat bierbeschwipste Wanna-Be-Solidarität unter dem beknackten Hashtag #zsmmn an den Spieltag legt, genieße ich das Gefühl heftig krasser Outsider zu sein. Immer gegen den Strom, f*ck the system und so.

Eins muss ich dem Happening lassen – clash of cultures funktioniert selten so gut. Wo sonst liegen sich Spanier und Portugiesen weinend in den Armen, Japaner schunkeln mit Mexikanern auf den Tischen und Island Rúrik Gíslason finden sowieso alle super. Da passt unser WM-Rezept wie Arsch auf Eimer: Bortschtsch-Granité, ein russischer Klassiker auf sizilianisch, da fällt’s nicht mal auf, dass Italien gar nicht mitspielen darf. Ein dolles Ding. Oder um es mit Andreas Möllers Worten zu sagen: “Mailand oder Madrid – hauptsache Italien.”

Und damit Приятного аппетита! (Guten Appetit auf Russisch, bei whats-cooking lernt man für’s Leben.)

WORLD CUP RECIPES: BLINIS WITH CREME FRAICHE AND CAVIAR

Ich hab vor einer Weile mein Herz an Russland verloren.

Und es lag teilweise an diesem Gericht.

Es war Winter, tiefster Winter, also nicht so ein milder Winter wie wir das in Deutschland kennen. Es war ein richtiger Winter, ein russischer. So mit Pelzhut, Pelzmantel, geplatzte Frontscheiben und -27°.
Und ich war in Sibirien und wollte zelten gehen.

Kein Scheiß.

Ich weiß, ich hab manchmal die sonderbarsten Ideen.

Und tatsächlich ich habe es durchgezogen. So mit allem was dazu gehört: steife Finger, schlaflose Nächte, Vodka, viel Vodka, Schneegestöber und Eisbewegungsgeräusche die nachts so häufig und so laut waren, dass dagegen ein 2für1 Abend beim Ballermann mitte im August das Claire de Lune Konzert  von Chopin war.

Aber das ist nicht der Punkt dieser Geschichte, der Punkt dieser Geschichte ist der Moment als ich vom Trek zurück kam, die Türschwelle von Galinas B&B in Irkutsk betrat und mir, neben der wohligen Wärme (31°, Russen kennen wohl keine Heizkostenabrechnung), der wunderbare Duft von Blinis in die Nase stieg. Die erste Mahlzeit über den Gefrierpunkt nach 5 Tage gefrorene Datteln lutschen.

Galina hatte Dekor Teller an der Wand, 3 bis 4 Häkeldeckchen auf jede Oberfläche ihrer Küche und einen nie endenden Berg von Blinis auf ihrem Tisch, der sich wie durch Zauber immer wieder auffüllte.

Ich war in Babuschka Wonderland: Tausend eingelegte Früchte aus den letzten Sommer, Marmeladen so süß dass sie kristallene Krüste bekommen hatten wie eine Creme Brulee, Schüssel voll mit Smetana, der russische Schmand, cremigerer und gehaltvoller als sein schmächtiger deutscher Cousin und Kaviar, Kaviar in ungesunden Mengen.

Der Rest ist Geschichte: Ich für immer in Blinis verliebt wie Sean Connery in From Russia with Love. Nur dieses mal mit Happy End, wie man unten weiterlesen kann.

World Cup Recipes: Russian Cabbage Sushi

Ganz ehrlich: Ich bin, im Gegensatz zu den meisten Menschen, die ich kenne, nicht sooo fußballaffin. Soll heißen: Ich habe mit dem Ding normal nix am Hut. Das Ganze dauert mir viel zu lange und macht mich nervös. Ausnahme: WM. Dann geht's hier rund. Balkontür weit auf, Bildschirm drinnen, wir sitzen draußen. Gemütlich, in Schlunzklamotten. Zu essen und zu trinken gibts natürlich auch und natürlich jede Menge davon. Wie bei den Nachbarn von nebenan und gegenüber. Unser Innenhof ist ziemlich groß, die Häuser auch, also gibt es viele Nachbarn. Für wen sie sind, hört man eigentlich am Geschrei. Ziemlich ulkig wird es, wenn mehrere Spiele zur selben Zeit stattfinden. Dann gibt es Ländersalat. Apropos Salat: Klar gibt es Chips und Nüsse und Ähnliches aus Tüten, aber immer auch was richtig Leckeres, Selbst-Zubereitetes. So wie die Sushi – Kohl und Rote Bete sind ja ziemlich russisch. Sollte es am 17. Juni (Deutschland–Mexiko) doch regnen, sitzen wir trotzdem draußen, unterm Sonnenschirm. 

LOCAL FOOD – SCHOKOVIDA – PART II

Zuckrige Blubberbläschen kugeln sich duftend in der dunklen Messingpfanne und umschließen die zarten Crêpes wie flüssiger Bernstein. Schnuppernd halten wir unsere Nasen in die Luft. Lieblichste Karamell-Aromen erfüllen jede Ecke im Studio, ziehen schon vor den Türen jeden in ihren Bann und ein Gefühl von Behaglichkeit und Wärme schleicht sich langsam in die Herzen.

AT THE NUTELLA CHRISTMAS BAKERY

Morgen Kinder wird’s was geben, morgen werden wir uns freu’n… 23. Dezember. Nur noch einmal schlafen. Hach, da kribbelt der Bauch direkt ganz doll vor Vorfreude. Alles ist bereit. Das Licht dicker Kerzen sickert über die Wände, taucht sie in wohlige Wärme. Zimt- und Mandelduft strömen durch die Luft, der Weihnachtsbaum in seinem bunten Lichterkleid ein kleines Wunder in den schönsten Farben. Wie herrlich sich am Weihnachtsabend die Geschenke darunter machen werden. Mhmm Geschenke. Geschenke