In Season - Hagebutte
Viele Kinderlieder sind einfach vergessen. Ich, der als Kind noch im Besitz der Liedersammlung „Mundorgel“ war, kannte damals einige. Und meine Tochter, damals Mitglied im Mädchenchor, kannte so tolle Lieder wie : "Ich heisse Rüxenglücks ich könnte weinen..“
Großartig! - Aber wer sonst kennt das schon?
Aber eines hat sich gehalten:
Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm,
Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um…
Ein Rätsellied von 1860, das Hoffmann von Fallersleben geschrieben hatte. Was er damit meint, war für mich immer klar. - Na, was schon?
Das Männlein steht im Walde auf einem Bein
Und hat auf seinem Haupte schwarz Käpplein klein,
Sagt, wer mag das Männlein sein..
Auf einem Bein ist klar. - Aber wieso schwarze Kappe?
Das da steht im Wald allein
Mit dem kleinen schwarzen Käppelein?
Wieso? Seit wann hat denn der Fliegenpilz eine schwarze Kappe?
Weil es hier um die Heckenrose geht, die nur zur Verwirrung vom Dichter in den Wald gesetzt wurde, an dessen Rand sie allenfalls sitzen würde.
Im gesprochenen Teil (von dem ich erst durch Wikipedia erfahren habe) wird es aufgelöst:
Das Männlein dort auf einem Bein
Mit seinem roten Mäntelein
Und seinem schwarzen Käppelein
Kann nur die Hagebutte sein.
In Deutschland verbindet man mit Hagebutte wohl eher die länglichen, kleinen, roten Beeren. Wie zum Beispiel die der Hunds-Rose. - In Norddeutschland findet man mittlerweile aber eher die Kartoffel-Rose, die ursprünglich aus Asien eingeführt und häufig für die Bepflanzung von Waldrändern, Hecken und Stränden genutzt wird.
Für mich diente sie als Freizeitbeschäftigung. Denn ich habe Marmelade daraus gewonnen.
Ohne das richtige Werkzeug ist es allerdings ziemliche Arbeit, die Frucht von den Kernen zu trennen.
Aber ich habe das richtige dafür hier im Ferienhaus gefunden: Eine "flotte Lotte“- Oder, wie in den Bildern zu sehen, eine „Rosemarie“ (passt hier vom Namen ja auch besser)
Daher muss man nur die Früchte ausputzen (das Grün trennt sich bei reifen Früchten einfach durchs Abziehen), und dann mit ein wenig Wasser im großen Topf mit Deckel, zum Kochen bringen.
Wenn die Früchte weich sind, muss man sie nur noch durch das Sieb der „Rosemarie“ reiben, und schon ist alles Essbare von den Kernen getrennt.
Nun nur noch, nach Geschmack, mit Zucker und ein wenig Apfelsaft noch einmal kurz aufkochen und in Gläser abfüllen.
Ich hatte mit meiner Tochter ca 3kg Früchte gesammelt. Nach Abzug der Knospen und den Blättern blieben ca, 2,7 kg übrig und ergaben 1,8 kg Fruchtmark.
Mit ca. 260g Zucker vermengt, war es dann auch ausreichend gesüßt. Da das Mark ohnehin recht fest ist, und bereits über viel Pektin verfügt, braucht man hier auch kein Gelierzucker.
Wie ich finde eine wunderbares Urlaubs-Mitbringsel für alle, die es dieses Jahr an die Ostsee getrieben hat.