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Campfire Stories  – Waldwochenende

Campfire Stories – Waldwochenende

Fotos und Text: Anna Brauns & Jakob Richter


Ein Wochenende mit Freunden im Wald - Leckeres Essen vom Lagerfeuer - Kochen mit frischen Wildkräutern - für mich die perfekte Alltagsflucht! 


Endlich - nach einer Ewigkeit geht es mit meinen Lieblingsmenschen wieder in den Wald. Uns steht ein Wochenende in großartiger Gesellschaft und mit leckerem Essen am Lagerfeuer bevor - die perfekte, wenn auch kurze, Flucht aus dem Alltag!

Nach und nach treffen alle, frisch auf Covid-19 getestet, am Biwakplatz in einem kleinen Waldstück in der Lüneburger Heide ein. Ankommen, auspacken, und bei der Zubereitung des ersten Kaffees direkt die neuen Kaffee-Gadgets testen. Hannes hat seine AeroPress dabei, eine kleine, manuelle Kaffeemaschine für die Zubereitung von Filterkaffee, natürlich ergänzt durch eine Handmühle. Da ich aber lieber Espresso trinke - mit einer schönen Crema - kontere ich mit meinem Mini-Espressokocher. Ganz ohne Strom, nur durch bloßes Pumpen drücke ich den Espresso mit 18 Bar in die Holztasse.

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Aber wir haben uns nicht im Wald getroffen um Kaffee zu trinken, also wird erst einmal der Pflichtteil erfüllt: Das Aufbauen des Nachtlagers. Die meisten in unserer Gruppe sind routinierte Waldschläfer und so stehen schon bald die verschiedenen Schlafplätze: Jörn schläft im Dachzelt auf seinem Land Rover, Flo spannt sich zum ersten Mal eine Plane als Tarp auf. Lennart und Cathrin bauen sich eine besonders große Unterkunft, damit neben ihnen auch ihre zwei Hunde Platz finden. Hannes, Jakob und ich befestigen unsere Hängematten zwischen einigen Kiefern. Für mich gibt es nichts schöneres, als mich nach einem langen Tag an der frischen Luft in den Schlafsack zu lümmeln, die frische Nachtluft auf meiner Haut zu spüren und mit den Gerüchen des Waldes in der Nase einzuschlafen. Ich freue mich jetzt schon darauf!

Mit dem Einsetzen der Dämmerung beginnt der krönende Abschluss des Tages, das Kochen des Abendessens auf dem Lagerfeuer. Es gibt Eintöpfe mit Gemüse - vegetarisch oder mit geräuchertem Bauchspeck. Hannes hat ein Steak mitgebracht, das er direkt auf einem glühenden Holzscheit grillt. Die Holzasche verleiht dem Fleisch auch ohne Salz und Gewürze einen großartigen Geschmack - eine absolute Offenbarung! Und nach einem Tag an der frischen Luft schmeckt alles noch viel besser.

Unter einem atemberaubenden Sternenhimmel löst sich die Runde langsam auf, die letzten löschen das Feuer und verschwinden in ihren Schlafsäcken.

Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang setze ich, da ich als erste wach bin, den Kaffeekessel aufs Feuer. Mit Lennart, unserem Pflanzenexperten, seiner Partnerin Cathrin und den beiden Hunden erkunden wir die umliegende Pflanzenwelt und schauen was die Natur zu bieten hat. Wir suchen einige Wildkräuter, um das Frühstücks-Bannock aufzupeppen und finden Brennesseln, Waldmeister, Hirtentäschel, Gundermann und Giersch. Die Wahl fällt auf die letzten beiden. 

Gundermann ist reich an Kalium, Kieselsäure und Vitamin C und besitzt eine entzündungshemmende, schleimlösende und stoffwechselfördernde Wirkung. Das würzige Wildkraut wird auch als „wilde Petersilie“ bezeichnet und lässt sich vielseitig verwenden: zum Würzen von Salaten, Frischkäse, Kräutersalz oder im Sommer auch für eine erfrischende Limonade.

Die grünen Gierschteppiche, die sich auf dem Waldboden vor uns ausbreiten, duften leicht nach Möhre und Petersilie. Die Vitamin-C-Bombe Giersch (der der Gehalt ist viermal höher als in Zitronen) kann in Salaten, Suppen, für Aufstriche oder als Spinat-Ersatz verwendet werden. In der Naturheilkunde soll das Kraut bei Rheuma und Gicht helfen. Natürlich findet man Giersch nicht nur im Wald, er wächst auch in beinahe jedem Garten wo er aufgrund seiner schnellen Vermehrung jedoch nicht von unbedingt beliebt ist. Ein Tipp für die natürlichen Bekämpfung: Einfach aufessen!

Bannock, unser Frühstück, ist eine Art Fladenbrot und ein absoluter Klassiker in der Outdoorküche. Manche sagen es stamme ursprünglich aus den schottischen Highlands, andere wiederum nennen es Trapperbrot oder auch Alaska-Survival-Brot. 

Waage und Messbecher? Fehlanzeige! Hannes mischt Mehl, Wasser, Hefe (Backpulver geht natürlich auch!) und etwas Salz nach Gefühl. Nachdem der Teig einige Zeit gehen konnte, wird er über dem Lagerfeuer in einer gusseisernen Pfanne in Öl ausgebacken.

Dazu gibt es Käse, frischen Cowboy-Kaffee, Rührei aus dem Dutch-Oven.

Natürlich - den Komfort der eigenen Küche sucht man im Wald vergeblich. Dafür lernt man, aus wenig extrem viel zu machen, sich auf das Wesentliche zu besinnen und beim Kochen auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Das spannendste ist aber, dass man, fernab von alltäglich gewordener Technik, präsenter und aufmerksamer ist. Und bei gutem Wetter - und mit guten Freunden - hat man unglaublich viel Spaß dabei!



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