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Kimchi II - Fried Rice

Kimchi II - Fried Rice

Fotos: Nikolai Buroh
Food & Rezepte: Sadiah Salleh
Text: Karla Gottschow


Der Duft von Pfefferminztee, welcher meine Nase kitzelt und die Musik meiner Mitbewohnerin, welche sie etwas schief singend unterstützt, wecken mich seicht aus meinem Schlaf. Ich öffne schwer die Augen und sehe Gummistiefel auf dem Boden liegend, umgeben von einer wirklich großen Wasserlache. Meine Regenjacke liegt wenige Meter weiter. Ich erschrecke kurz. Die Beulen der Jacke schauen aus, als würde sich unter Jacke ein gefallender Gartenzwerg verbergen. Ist das die Möglichkeit? Hat sich wohl ein Zwerg mit die Wohnung geschlichen, Zuflucht suchend weg von dem unaufhörlichen Regen, rein ins gemütliche Warme. Ich schüttel verdattert meinen Kopf. Immer diese Aufsteh-Gedanken, welche sich jetzt auch noch mit meinem Fiebertraum paaren. Eine wirklich merkwürdige Mischung.

Ich schaue mich um. Vor meinem Bett steht eine große Tasse, welche mit frischer Minze gefüllt ist und ich sehe Honigkristalle durch die heiße Flüssigkeit tanzen. Ich drehe mich um und vor meinem Fenster scheint wie eine Art Kino zulaufen. Ich beobachte den Regen, der schnell und unerbittlich vom Himmel fällt. Die Menschen laufen grimmig an meinem Fenster entlang – schnell und geduckt. Mein Kopf bewegt sich wieder zur Körpermitte hin. Ich sehe meine Füße aus Decke rausragend, bestückt mit dicken Wollsocken. Langsam bewegen sich die klobigen Wollmäuse aus der waagerechten Richtung Boden. Ich richte mich auf und schaue zu Boden. Irgendwas klebrig heftet sich an meine linke Sohle. Äußerst träge - ich fühle mich wie eine Schildkröte – bücke ich mich und zerre einen nassen Zettel unter meinem Fuß empor. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und lese die verschwommene Schrift. Kiii. Kimmm. AHHHH Kimchi. Dunkel erinnere ich mich.

Vor ein paar Stunden kam ich von meinem Frau Doktor Besuch wieder. Ich wandelte wie ein Zombie durch den Park, ganz benommen von meinem dicken Erkältungskopf und versuchte zu lesen, was auf dem Zettel stand, welchen sie mir zuvor in die Hand gedrückt hatte. Nur schwer konnte ich Verständnis aufbringen für das, was auf dem Zettel stand. Ich schaue mir ihn nochmal an. Ein Rezept für Kimchi. Frau Doktor erzählte mir doch so begeistert von diesem Geheimtipp gegen Erkältung. Wie ein Zaubermittel sollte es wirken. Mh. Ein Versuch ist es ja wert, denke ich mir und trotte in die Küche. Meine Augen weiten sich, als ich den Berg an Einkäufen vor mir sehe. Hilfe habe ich etwas vergessen. Erwarten wir Besuch. Verdattert schaue ich meine Mitbewohnerin an, die prustend loslacht. „Na da schauste aber dumm aus der Wäsche! Ich habe dir doch gesagt, dass 4 Chinakohlköpfe etwas zu ambitioniert sein werden, aber du hast darauf bestanden.“ Ich muss ziemlich verwirrt aussehen, da sie mich anschaut und direkt wieder aus vollem Halse anfängt zu lachen. Ich komme nicht mit. „Wie 4 Chinakohlköpfe?“ „Naja, schau: Du bist nach Hause gekommen, in mein Zimmer gestolpert und faselste irgendwas von Zauberei und das ich für dich ein paar Dinge besorgen sollte. Du bestandest darauf, dass ich unbedingt 4 Chinakohlköpfe holen sollte, weil deine Worte, Kohl, das tut dir wohl. Du warst sehr beharrlich und ich konnte dich nicht umstimmen und immer wieder wiederholtest du, wie dringlich dieser Einkauf wäre. Nun, da konnte ich halt nichts sagen und bin losgezogen und habe für dich eingekauft.“ Völlig überfordert und verwundert, was mein Schnupfkopf für Verhaltensweisen in mir hervorbrachte, stehe ich im Türrahmen der Küche und runzele die Stirn. Nun denn wollen wir uns mal an die Arbeit machen.

Am nächsten Tag sitzen wir in der Küche und trinke gemeinsam Tee. Die Küche riecht immer noch nach Knoblauch und in der Ecke stehen gestapelte Einweggläser mit dem eingelegten Chinakohl, bedeckt von einer alten Picknickdecke. „Und nu?“, fragt mich meine Mitbewohnerin überfordert mit Blick auf den vielen, vielen Gläsern, welche auf uns warten.

Wir vertagen die Antwort auf einen späteren Zeitpunkt. Rund eine Woche später, immer noch erkältet, aber der Tee und Schlaf haben ihre Wirkung gezeigt, stelle ich mich dem ersten Kimchi Glas. Ein herzhafter Geruch nach Chili und Knoblauch nimmt die Küche ein, als ich es öffne. Ich probiere und wow, was für ein leckerer Geschmack mein Mund erfüllt. Ich snacke noch das ein oder andere Blättchen, bis ich mich frage, wie ich die Leckerei noch weiter verwenden kann. Auf dem Herd steht ein Topf mit Reis und so beginnt meine erste Kochsession mit dem Kimchi. Ich schmeiße noch ein paar Zutaten rein und fertig ist mein Kimchi Fried Rice:

 

Fried Rice With kimchi

Zutaten: (für 4 Personen)

  • Zubereitungszeit: 30 Min

Zutaten:

  • 300 g Sushi Reis (vom Vortag)

  • 4 Schalotten

  • 100 ml Öl

  • 1 Knoblauch

  • 1 kleines Stück Ingwer

  • 1 Zwiebel

  • 3 Pak Choy

  • 200 g Kimchi

  • 1 Frühlingszwiebel

  • 50 ml Kimchi Flüssigkeit

  • 3 EL Sojasauce

  • 1 EL geröstetes Sesamöl

  • 1 EL Gochujang (Koreanische Chili Paste)

  • 4 Eier

  • 1 EL gerösteter Sesam

  • 1 Noriblatt

ZUBEREITUNG:

Verwende den übrig gebliebenen Reis vom vorherigen Tag oder koche am Vortag nach Packungsanleitung 110 g Sushi Reis.

Schalotten schälen und in feine Ringe schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und bei mittlerer Temperatur die Zwiebelringe goldbraun braten, herausnehmen und auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen. Das Öl durch ein Sieb geben und auffangen.

Knoblauch und Ingwer schälen und fein hacken. Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Pak Choy waschen und halbieren, Kimchi in mundgerechte Stücke schneiden und  Frühlingszwiebel in schräge, feine Ringe schneiden.

Kimchi Flüssigkeit, Sojasauce, Sesamöl und Gochujang Paste verquirlen und in einer großen Schüssel mit dem vorbereiteten Reis mischen.

Große Pfanne oder Wok mit etwas von dem aufgefangenen Öl der Schalotten erhitzen, Pak Choy mit der Schnittseite nach unten kurz anbraten, etwas salzen und aus der Pfanne nehmen. Knoblauch Ingwer und Zwiebel in die Pfanne geben und anbraten. Reis, Kimchi und gefrorene Erbsen dazugeben und 4-5 Minuten weiterbraten. Pak Choy unterheben und den Bratreis abschmecken.

In einer zweiten Pfanne die Spiegeleier braten. Dann den fertigen Bratreis mit Spiegelei, kleingeschnittenem Nori, Sesam und den Frühlingszwiebeln servieren.


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