All tagged .... Dinner .. Abendbrot ....

CREW LOVES FOOD – CHIARA

„Chiara, wir müssen noch ein Crew loves Food mit dir machen!“

Verdammt! Dabei hatte ich mich erfolgreich jahrelang darum gedrückt!

Damit wir uns verstehen: Crew loves Food ist eine unseren Blog Rubriken. Da stellt jeder der Blog-Mitglieder sein Lieblingsrezept vor, kocht es bei sich zuhause und wird dabei medial wirksam fotografisch festgehalten. Wie jede*r andere Fotograf*in steh auch ich unfassbar gerne VOR der Kamera.

I luuuuuuv it. (Spoiler alert: Sie lügt).

.... BRUNCH IN HAMBURG’S GRETCHENS VILLA .. Hamburg bruncht in Gretchens Villa ....

Lautes Knurren murrt mir aus Magen-Richtung entgegen. Ich hab Schmacht. Es ist halb Zehn am Morgen und schon jetzt könnte ich einen halben Acker verspeisen. Patrick blickt mich aus leidigen Augen an – ihm geht’s genauso. Zum Glück wartet ein Brunch-Tasting auf uns, praise the lord. Wahrscheinlich waren wir selten schneller auf unseren Rädern und auf Hamburgs Straßen

Etwas resigniert schließen wir sie wenig später in der Marktstraße ab. Kleine Wassertropfen perlen von unseren Kapuzen, die Hosenbeine fühlen sich unangenehm klamm an und aus einem monoton grauen Himmel weht unablässig feiner Sprühregen. Frühling sieht anders aus.

.... Food. Blog. Meet. “Can I eat that one as well?” .. Food. Blog. Meet. SPEZIAL oder “Darf ich das auch noch essen?” ....

Eigentlich wollte ich nach drei Wochen Berufsschule den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Stattdessen knirscht unter meinen Füßen der Schnee, neben mir strömt die Saar und irgendwo im Hinterkopf hör ich Mama „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“ schimpfen. Wobei sie auch am lautesten lacht, wenn Chevy Chase‘ Tochter in „Schöne Bescherung“ auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum die Augen zufrieren.

 

Nennt mich Esel, Meckern auf hohem Niveau kann ich gut. Eigentlich sind wir Glückspilzchen: Als unsere Lieblings-Jungs Sascha und Torsten uns Mitte der Woche verkünden, wir hätten die letzten zwei Tickets für das Food.Blog.Meet. SPEZIAL am Wochenende gewonnen, ließen wir uns nicht zweimal bitten. Spontanität gehört schließlich zu unseren soft skills: Gefühlt Minuten (*zwei Tage*) nach den Neuigkeiten sitzen wir im BlaBlaCar, Schönheitsschlaf in Saarbrücken inklusive, und stehen nahezu überpünktlich unter drei gigantischen Elchköpfen im Empfangssaal des Schloss’ Saareck .

 

Hier, im zwischen 1902 und 1903 in Mettlach erbauten Schloss, das zwischendurch als Lazarett den Zweiten Weltkrieg überlebte und den Besatzungstruppen als Verwaltungsgebäude diente, bewirtet Villeroy & Boch, Mit-Sponsor der Veranstaltung, seit 1954 seine Gäste. In einer weitläufigen Parklandschaft an den Ufern der Saar gelegen trifft man im Inneren auf heimelige Rustikal-Romantik, gutsherrlichen Landhaus-Charme (Elche. Elche everywhere.) und dann war da auch noch diese Palmen-Tapete, die schon im Schloss hing, noch bevor Palmwedel verdammt cool waren.

 

Pünktlich um 12 Uhr knallen die ersten Korken, nach wundervoll herzlicher Begrüßung durch die Veranstalter Sascha und Torsten, Theres und Benni von Gerne Kochen und Simone von Villeroy & Boch starten wir leicht angetütert das erste Food.Blog.Meet. diesen Jahres.

 

Ginge es nach mir, hätte ich schon längst einen Kartoffelacker hinter der Hütte, aber das verstößt wahrscheinlich gegen die Eimsbüttler Flyness. Als bekennendes Kartoffel-Kid schwebe ich darum beim anschließenden Lunch im siebten Kartoffel-Himmel, als ein Teller voll goldig-dampfender Kartoffelpuffer vor meiner Nase auf den Tisch gleitet.

 

Beim Food.Blog.Meet. gibt’s auch diesmal Workshops galore. Im Back-Imperium im Untergeschoss laufen die Kenwood-Küchenmaschinen heiß, wir schälen Karotten, rubbeln Ingwer, verschwinden im Mehl-Stau und irgendwo hält immer irgendwer seine Kamera über die Schüssel. Man möchte meinen, man hätte es nicht mit Essen, sondern einem boxenden Papst in Badebuchse zu tun.

 

Mit bestem Fleisch aus nachhaltiger, artgerechter Haltung und regionalen Produktionsstellen möchte uns gleich darauf nebenan David Schrand von eatventure begeistern. Die Leidenschaft für gutes Fleisch, exotische Geschmäcker und das Interesse für dessen Herkunft haben ihn schon seit kleinem Steppke fest im Griff. Aus dieser Liebe zum Umami wuchs schließlich der Qualitäts-Fleisch-Versandshop eatventure. Gemeinsam mit Partnerin Greta Wagener, stellt er uns drei der zahlreichen Produkte vor und gibt außerdem hilfreiche Tipps zur richtigen Verarbeitung am heimischen Herd.

 

Ich als eher fleischlos-Glückliche bin hier passiv unterwegs, habe allerdings auch schon genug damit zu tun, mein imaginäres Kanu durch den Strom von Chiaras Sabberfluss zu navigieren.

 

Nach dem Essen ist ja sowieso vor dem Essen, warum also Pause machen? Spätestens seit ich die Gläser mit den sauren Gummi-Tierchen im Zimmer mit den Hipster-Palmen entdeckt habe, ist meine Bikini-Figur ohnehin über’n Jordan.

 

Tischmanieren sind nicht jedermanns Sache. Ich persönlich schaffe es seit 22 Jahren konsequent mich bei jedem Essen einzuklecksen. Nennt mich zurückgeblieben, vor einigen hundert Jahren war das nämlich auch nicht anders, mit dem Unterschied, dass ich damals mit einer Gabel endlich auch bei den coolen Kids hätte sitzen und mir mit dem Tischtuch einmal quer über die Schnute hätte wischen können. Das und den ein oder anderen Fun-Fact mehr zur europäischen Tischkultur hat Beatrice Schaar (Villeroy & Boch) für uns, während sie freudestrahlend zwischen den Tischen hindurch tänzelt und dabei einem Burgfräulein gepflegt den Rang abläuft. Völlig verzückt wäge ich gedanklich ab, ob ein Kidnapping-Versuch wohl durchgehen würde.

 

Zu Gin Tonic sagen wir grundsätzlich nicht Nein. Nennen wir es Einstellungskriterium. Am Abend hängen Chiara und ich allerdings so komatös in den Wolkenartigen Ohrensesseln im Kaminzimmer, dass wir es gerade so schaffen das Wasserglas anzuheben. Zumindest entkommen wir dem Brummschädel am nächsten Tag – so lassen sich die Marzipan-Verkostung von Lauenstein und das tolle Rapsöl, das uns Anja Gründer von ufop vorstellt, besser genießen.

 

Definitiv Höhepunkt des Treffens ist der Besuch des Villeroy & Boch Erlebniszentrums auf der gegenüberliegenden Uferseite der Saar. Für meine eigenen Vier-Wände hab ich seitdem nur noch halb vorwurfsvolle Blicke übrig. Wo ist der schnieke Stuck an MEINER Decke? Mosaikfliesen unter den Schuhen? Mops-Vasen? …Okay, streicht das, aber Stuck!Jetzt muss ich doch Prinzessin werden.


 

Nur zwei Tage und doch so viel passiert, ich könnte ewig schnacken. Stattdessen mach ich’s einfach mal wie Mönch Benedict von Nunzia 600 nach Christus und der gefühlt ersten Tisch-Knigge der Welt: Hinsetzen, Maul halten, Maß halten!

 

Vielen Dank für das wunderbare Wochenende und die vielen lieben Menschen, mit denen wir schlemmen durften!

.... IN SEASON: JERUSALEM ARTICHOKE .. In Season: Topinambur ....

Meine allererste Erfahrung mit Topinambur liegt schon etliche Jahre zurück und bleibt auf ewig unvergessen. Der Auflauf aus den kleinen, runzligen Knollen, die wie Ingwer aussehen (Erntezeit Oktober bis März) und weiterem Wintergemüse war die Premiere und wäre für vier Mahlzeiten mehr als ausreichend gewesen (wir waren zu zweit). Die Betonung liegt auf »wäre«. Dann aber duftete alles so würzig und aromatisch und schmeckte so köstlich, dass wir uns nicht bremsen konnten/wollten. Keine Chance. Tatsächlich verputzten wir alles bis auf den letzten Krümel. Topinambur war unser Hit. Danach gingen wir ins Theater. Erste Reihe. Bis zur Pause verging gefühlt eine halbe Ewigkeit…

.... In Season: BEETROOT .. In Season: Rote Bete ....

Ich konnte Rote Bete schon immer gut leiden. Als ich klein war, habe ich mit meiner Schwester vor Ostern hartgekochte Eier im Rote-Bete-Sud gefärbt (wegen des natürlichen Farbstoffs Betanin mussten wir Einweghandschuhe tragen). Seit ich groß bin, esse ich Rote Bete mit dem allergrößten Genuss. Am liebsten roh als Carpaccio, im Salat oder als Rote-Bete-Ingwer-Möhren-Powersaft, ganz frisch gemixt z. B. auf dem Hamburger Isemarkt. Aber auch als Ofengemüse, Sorbet, Dessert oder Beilage, in Suppen oder Eintöpfen ist das kräftige, süß-herbe Aroma extrem köstlich. Dank der wertvollen Vitamine und Mineralstoffe gehört das Multitalent zu den gesündesten Gemüsesorten überhaupt. Dies vorweg. 

.... IN SEASON: CHESTNUTS .. In Season: Maronen ....

Anfang November war ich in Lissabon. An zig Ecken gab es Maroni-Stände – es rauchte, brizzelte und duftete. Das Paradies. Ich weiß, Esskastanien, Maronen oder Maroni sind nicht jedermanns/fraus Sache, aber meine schon. Deshalb musste ich ca. sieben Mal eine Tüte haben. Natürlich war ich gierig und habe mir Finger und Lippen verbrannt. Egal, das nussig-süßliche Aroma, das sich beim Garen entwickelt, ist göttlich! 

.... In Season: BRUSSEL SPROUTS .. In Season: Rosenkohl ....


Was gibt der Oktober her an schönem saisonalen Gemüse und Obst?

Mir schießen da direkt allerhand dolle Dinge durch den Kopf – Äpfel und Birnen, Schwarzwurzeln und Topinambur, aber vor allem: Rosenkohl. Wovor es mir früher gegraust hat, schmeckt mir jetzt so gut, dass ich mir vor Vorfreude auf dieses Rezept schon die Hände reibe. Vielen stellt es bereits beim Wort “Rosenkohl” die Nackenhaare auf – zu Unrecht! Denn: Ursprünglich aus dem heutigen Belgien enthält der runde Miniatur-Kohl viele Mineral- und Ballaststoffe sowie Vitamin A, Riboflavin (Vitamin B2) und Ascorbinsäure(Vitamin C) und mausert sich damit zu einem echten Kraftpaket. Und mit seinem süßlich-herben Geschmack macht er sich nicht nur hervorragend als deftige Beilage oder wärmende Suppe, sondern läuft auch als vegetarisches Hauptgericht zu Höchstformen auf.

Life-Hacks: Focaccia

Hand aufs Herz: Es gibt kaum ein mehr missverstandenes Gericht als Focaccia.

In tausend Variationen hab ich sie schon hier gesehen. Als vermeintliches italienisches “Fladenbrot”, als Beilage zu irgendeiner Mahlzeit, aufgeladen mit allen möglichen unpassenden Toppings.

Lasst mir ein dieser Stelle was sagen: NEIN.

Nein, nope, no.

Ligurische Focaccia ist kein Fladenbrot. Ligurische Focaccia ist nicht 5 cm dick. Ligurische Focaccia wird nicht zu einer Mahlzeit serviert, sie IST eine Mahlzeit. Und was als Topping akzeptiert wird sind höchstens Zwiebeln oder Oliven. Aber eigentlich braucht sie das nicht.

Denn sie ist so vollkommen. Die perfekte Verbindung aus feinem Olivenöl und Weizenmehl. Ein Gedicht aus fluffig und crunchy. Die ideale Balance von einfachen Zutaten.

Was bei den Schwaben Spätzle sind und den Franzosen Champagner ist den Liguri die Focaccia.

Also hier für euch ein ligurisches Juwel. Alles andere ist Fladenbrot.

.... In Season: PARSNIPS .. In Season: Pastinake ....

Heute widmen wir uns einer Wurzel, die lange in Vergessenheit geraten ist und bei der die meisten wohl vor allem an Brei-Kleckse auf Lätzchen brabbelnder Kleinkinder denken: Die Pastinake. Früher hoch im Kurs, dann kam die Kartoffel und lief dem weißen Wurzelgemüse den Rang ab. Die Pastinake war out. Eine Schande, wenn Ihr mich fragt.  Der feine, süßlich-nussige Geschmack macht sie ideal für leckere Suppen, Pürees und deftige Eintöpfe. Bei uns steht heute Letzteres auf dem Plan.

.... A WINE TRIP TO THE MOSELLE – A.K.A. BLOGGERS EATING AND DRINKING UNTIL THEY’RE FIT TO BURST. .. Eine Weinreise an der Mosel - AKA wie viel können Blogger essen und trinken bevor sie platzen. ....

Stolz wie Oskar waren wir, als wir vor gut einem Jahr im Ballsaal B des Grand Hyatt Berlin  zum Zweit-”Besten Newcomer” bei den Food-Blog Awards 2016 gekürt wurden. Wer hätte das ahnen können? Unser Preis – eine Weinreise an die Mosel – entlockte uns ziemlich viele Jauchzer.

....In Season: Fennel .. In Season: Fenchel....

Bei dem Wort “Fenchel” denke ich unweigerlich an Tee. Ob Erkältung, Grippe, Bauchschmerzen – neben einer Schale knusprig-brauner Salzstangen dampfte auch immer eine heiße Tasse Fenchel-Tee vor sich hin.

 

Nicht die beste Assoziation, um Lust auf die Knolle zu machen, ich geb’s zu. Neben Tomaten, Zucchini, Kürbis und Co. wird dem Gemüse wohl auch im Supermarkt und auf den Wochenmärkten hierzulande eher wenig Beachtung geschenkt.


Ganz anders in Italien: Dort liegt Fenchel auf der Beliebtheitsskala ganz weit vorn, wird roh, gedünstet oder gekocht verputzt. “Fenchel ist so ziemlich das einzige Gemüse, das ich als Kind gegessen habe”, verkündet mir Chiara, als ich sie nach ihren Gefühlen für den Finocchio frage. Und das will was heißen. Chiara ist ein fleischfressendes Monster.

.... SILVER FERN FARMS »BBQ with Friends« .. Silver Fern Farms »Grillen mit Freunden« ....

Seit Wochen schon freue ich mich auf diesen Tag, Grillen bei Marc, Mädels und Jungs sind eingeladen, die Einkaufsliste ist geschrieben, ich bin heiß auf Fleisch. Hirschsteak, Lammsteak, Rib-Eye Steak und Flat Iron Steak sind am Start. Nur das feinste vom feinsten, natürliches Fleisch aus Neuseeland von “Silver Fern Farms”. Bevor es losgeht erstmal auf zum Markt, Top Produkte brauchen auch gute Begleitung, regional und saisonal soll es sein. Bauernbrot, Schalotten, Kartoffeln sind nur einige der Beilagen die das Fleisch begleiten. Wenig schnick schnack, denn das Fleisch ist ja das was im Vordergrund stehen soll.

Die Deko darf auch nicht fehlen, hell und freundlich, damit die Mädels sich freuen, schnell zisch ich nochmal rüber zu Oma, die hat immer was für den richtigen anlass im Schrank.  Nur noch wenige Stunden bis es los geht, die Focaccia ist schon im Ofen, die Kartoffeln kochen und die Schalotten tränken sich im Portwein. Das Fleisch, was ich schon vor 2 Tagen besorgt habe, ist nach 24 Stunden, im Kühlschrank, gut aufgetaut. Langsam aber sicher wird es Zeit den Grill anzuschmeißen, Kohle rauf, Grillanzünder an, Grillrost rauf, let’s do it.