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Welcome to my blog. I document my adventures in travel, style, and food. Hope you have a nice stay!

MOCHIS - Part 2

MOCHIS - Part 2

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Photos: Chiara Cigliutti
Recipes: Pio
Article: Leonie Kantratowicz
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Fotos: Chiara Cigliutti
Rezepte: Pio 
Text: Leonie Kantratowicz

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"Itadakimasu", I say, as I put my hands together - and cast a warning look across the tatami table towards my roommate. Just to be safe, I throw in a strong throat clearing and tear the personified tunnel vision across from me from the steaming bowls and out of his mental stupor. Disoriented, he first looks at me, then at the rest of the table society. The dropping penny reverberates through my head like a gong.


"Uh, yes, exactly! Njoy! ", He rambles and claps his palms against each other with so much vigor that I drop my chopsticks in fright. Inwardly, I send a prayer to Etiquette-sama of Japanese table manners and ask them, as precaution, for forgiveness and strong sake.


"The Japanese consul general just hit me with her bike and invited us to dinner," my roommate had announced two weeks earlier. I had replied, "Hahaha, yes, it's funny," and put "Japan UP!", "Never take your inner Japanese by the hand without basking first", "Teach me, senpai" and "Drink enough sake and it won’t matter if your Japanese host will find you shit" in the online shopping cart.


Since then, I've spent my time branding the rules of Japanese table manners into the synapses of an adult with the attention span of a squirrel on guarana spiked Clubmate. It was a bit like "The Princess Diaries", but without a princess and with a very hairy Anne Hathaway in a silk kimono.


Anne-with-the-many-hair is wearing the kimono again or maybe still - the hosts still smile politely ("Kawaii, Jakob-kun, kawaii"),and I’d love to crawl and hide under the table, but we are already sitting on the floor. So plan B: Sake.


Cut.

We are on the run. Panting, we skid through the shiny black streets, the tapping of our footsteps on wet asphalt resounds like applause from the relentless walls of the gray buildings. We leave Johannes Brahms Square behind us and break through the neatly trimmed lawn edges of Planten un Blomen. The undergrowth rustles - we are not alone.


Cut.

With a crash, the Ninja Shuriken hits the pagoda. At the last moment, my roommate dives to the side as the teahouse blows up behind him and there is wood splintering in the Japanese garden. The next moment he is torn off his feet by a flying Onigiri sticky rice ball. I rush toward him as he hits the ground hard, but with his last strength he shoves me away. "No, leave me!"


"I cannot go without you ... -"


"Yes you can. You gotta! Someone needs to water the flowers! And now - go!

"Jakob-kun, NOOOOOO!!"

Cut.

They come in from all sides and attack us with sharpened chopsticks. I can fend them off with a nori leaf and drag my weakened roommate with me through the Koi carp pond and into the undergrowth. In front of us, the excavation pit opens up in front of the Radisson Blu Hotel.

We jump.

Cut.

Our eyes meet. Jakob-kun nods. His gaze is clear: I believe in you, Leonie-san. Only you can do it. Meaningfully, he hands me the last mochi. Determined, I take the bullet and hurl it at our pursuers with all my strength.

 The rice cake hits its target and splatters into every corner -

Cut.

Clattering loudly the keys drop to their usual place next to the flower vase. "What a night!" My roommate stretches and yawns loudly. "Man, I am whacked. Never again sake. "

"... You really shouldn’t have stuck the chopsticks upright in the rice." I drop into the chair, peel off my shoes and flick a piece of wood out of my hair.

"That was really rude."

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“Itadakimasu”, sage ich, lege meine Hände aneinander – und werfe einen warnenden Blick über den Tatami-Tisch hinweg zu meinem Mitbewohner. Sicherheitshalber setze ich noch ein nachdrückliches Räuspern hinterher und reiße damit den personifizierten Tunnelblick mir gegenüber von den dampfenden Schüsseln und Schalen aus seiner Mentalstarre. Desorientiert blickt er erst mich, dann den Rest der Tischgesellschaft an. Der fallende Groschen hallt wie ein Gong-Schlag durch meinen Kopf.

“Äh, ja, genau! Mahlzeit!”, poltert er und klatscht mit so viel Elan die Handflächen gegeneinander, dass mir vor Schreck die Stäbchen aus der Hand fallen. Innerlich sende ich ein Stoßgebet an den Knigge-sama der japanischen Tischmanieren und bitte ihn vorsorglich um Vergebung und starken Sake.

“Die japanische Generalkonsulin hat mich gerade mit dem Fahrrad überfahren und uns zum Essen eingeladen”, verkündete mein Mitbewohner zwei Wochen zuvor. Ich antwortete mit “Hahaha, ja, ist ja witzig”, und schob “Japan UP!”, “Nimm deinen inneren Japaner niemals ungefragt an die Hand”, “Teach me, senpai” und “Trink genug Sake und es ist egal, ob der japanische Gastgeber dich scheiße findet” in den Online-Warenkorb.

Seitdem verbrachte ich meine Zeit damit, einem erwachsenen Mann mit der Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens auf Guarana-versetzter Clubmate die Regeln der japanischen Tischkultur zwischen die Synapsen zu brennen. Das war ein bisschen wie bei “Plötzlich Prinzessin”, nur ohne Prinzessin und mit einer stark behaarten Anne Hathaway im Seidenkimono.

Den trägt Anne-mit-den-vielen-Haaren schon wieder oder vielleicht auch immernoch – die Gastgeber lächeln trotzdem höflich (“Kawaii, Jakob-kun, kawaii”), ich möchte am liebsten unter den Tisch kriechen, aber wir sitzen ja schon auf dem Boden. Also Plan B: Sake. 

Schnitt.

Wir sind auf der Flucht. Keuchend rennen wir durch die schwarz-glänzenden Straßen, das Klatschen unserer Schritte auf dem nassen Asphalt hallt wie Applaus von den unbarmherzigen Wänden der grauen Häuser wider. Wir lassen den Johannes-Brahms-Platz hinter uns zurück und brechen durch die säuberlich getrimmten Rasenkanten von Planten un Blomen. Das Unterholz raschelt – wir sind nicht allein.

Schnitt.

Krachend schlägt der Ninja-Shuriken in die Pagode ein. Im letzten Moment hechtet mein Mitbewohner zur Seite, als hinter ihm das Teehaus in die Luft geht und es im japanischen Garten Holzsplitter regnet. Im nächsten Moment wird er von einem fliegenden Onigiri-Klebreisball von den Füßen gerissen. Ich stürze auf ihn zu, als er schwer getroffen zu Boden geht, doch mit letzter Kraft wehrt er mich ab. “Nein, lass mich zurück!”

“Ich kann nicht ohne dich gehen…–”

“Doch, du kannst. Du musst! Die GEZ läuft über dich! Und jetzt – Geh!”

“Jakob-kun, NEEEEEIIIN!!” 

Schnitt.

Sie kommen von allen Seiten und hacken mit angespitzten Essstäbchen auf uns ein. Ich kann ihren Angriff mit einem Nori-Blatt abwehren und reiße meinen geschwächten Mitbewohner mit mir durch den Koi-Karpfen-Teich und ins Unterholz. Vor uns tut sich die Baugrube vorm Radisson Blu Hotel auf.

Wir springen.

Schnitt.

Unsere Augen treffen sich. Jakob-kun nickt. Sein Blick ist eindeutig: Ich glaube an dich, Leonie-san. Nur du kannst es schaffen. Bedeutungsschwer reicht er mir das letzte Mochi. Entschlossen nehme ich die Kugel und schleudere sie unseren Verfolgern mit aller Kraft entgegen.

 Der Reiskuchen trifft dumpf schmatzend sein Ziel und in jede Ecke spritzt es –

Schnitt.

Laut klappernd fällt der Schlüssel auf seinen gewohnten Platz neben die Blumenvase. “Was für ein Abend.” Mein Mitbewohner streckt sich und gähnt lauthals. “Mann, bin ich gerädert. Nie wieder Sake.”

“…Du hättest die Stäbchen wirklich nicht aufrecht in den Reis stecken sollen.” Ich lasse mich auf den Stuhl fallen, streife die Schuhe ab und schnippe einen Holzsplitter aus meinen Haaren.

“Das war echt unhöflich.”

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Mehlsorten mit Mangonektar verkneten und 12 kleine, ovale Bällchen formen, dann in einen großen Topf mit kochendem Wasser geben und bei ca. 95°C garziehen, bis die Bällchen oben schwimmen (4-5 Minuten). Anschließend herausnehmen und kurz in Eiswasser abschrecken, dann abtropfen.

Inzwischen Zutaten für die Glasur sämig einkochen. Jeweils 4 Bällchen längs auf, in Wasser eingeweichte Spieße stecken und - nach Wunsch - in einer beschichteten Pfanne ohne Fett kurz anrösten, dann mit der Glasur überziehen und warm servieren.

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„Mitarashi Dango“ - Mochi-Spieß (für 4 Spieße)

Dango:

  • 40 g Klebreismehl

  • 40 g Reismehl, (=„Joshinko“, in asiatischen Geschäften oder im Internet erhältlich)

  • 65-70 ml Mangonektar, (klassisch mit Wasser!)

Glasur:

  • 50 ml Wasser

  • 40 g Puderzucker

  • 20 ml salzarme Sojasauce, Tamari

  • 5 ml Mirin

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Hanami Dango (für 8 Spieße)

  • 3x 50 g Klebreismehl, vorzugsweise „Shiratamako“

  • 3x 10 g Reismehl, (=„Joshinko“, in asiatischen Geschäften oder im Internet erhältlich)

  • 3x 30 g Zucker

  • 40 ml Kokosmilch

  • 40 ml Kirschnektar

  • 40 ml Wasser

  • 2 g Matcha-Pulver

  • 1 Messerspitze Vanillepulver (= gemahlene Vanilleschoten)

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Für den weißen Teig Mehlsorten mit 30 g Zucker und 40 ml Kokosmilch verkneten. Für den rosa Teig Mehlsorten mit 30 g Zucker und 40 ml Kirschnektar verkneten. Für den grünen Teig Mehlsorten mit 30 g Zucker, 40 ml Wasser, Matcha sowie Vanille verkneten.  

Jeweils 8 kleine Kugeln formen, dann in einen Topf mit kochendem Wasser geben und bei ca. 95°C garziehen, bis die Kugeln oben schwimmen (4-5 Minuten). Anschließend herausnehmen und kurz in Eiswasser abschrecken, dann abtropfen. Jeweils 3 Kugeln auf, in Wasser eingeweichte Spieße stecken. Sofort servieren!

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Für den Teig Zutaten verrühren und in einer beschichteten, leicht gefetteten Pfanne 6 kleine, ovale Crèpes backen.

Kirschblätter abspülen und 15 Minuten in klarem Wasser entsalzen, dann auf Küchenkrepp abtropfen. Anko zu 6 kleinen ovalen Bällchen formen und erst mit je einem Crèpes und dann einem Kirschblatt einwickeln.

Sofort servieren!

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Sakura Mochi

Teig:

  • 15 g Klebreismehl

  • 75 ml Cranberrynektar

  • 10 ml Granatapfelsirup

  • 25 g Zucker

  • 40 g Weizenmehl, Typ 405

  • 5 ml Erdnussöl, zum Auswischen der Pfanne

ansonsten:

  • 6 fermentierte Kirschblätter (Sakura-noho) (in asiatischen Geschäften oder im Internet erhältlich)

  • ca. 120 g Anko (süße, rote Bohnenpaste) (selbst gemacht oder in asiatischen Geschäften oder im Internet zu kaufen)

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ADVENT ADVENT I – Let it snow, let it snow, let it snow powder sugar

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MOCHIS - Part 1

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